Mit den Augen eines Kindes
Ein Kind, dass die Wahrheit sagt...
Das Hörbuch zu "Mit den Augen eines Kindes" wurde am 12.Dezember 2023 veröffentlicht.
Die deutsche Autorin Petra Hammesfahr ist seit 1989 beständig dabei die Leser und Zuhörer mit ihren Geschichten zu fesseln.
Erzähler: Frank Stieren interpretiert die Story rund um das Kind überzeugend. Mit einer nahezu kindlichen Einfachheit und Eingängigkeit führt er den Zuhörer durch die Story.
Zum Inhalt:
Es dreht sich alles um die "Geschichten" eines Jungen Namens Oliver, Als Sohn des Kriminalhauptkommissars Konrad Metzner hat er schon oft erfahren müssen, dass ihm keiner seine Erzählungen glaubt. Als sich Fakten in Konrads Blickfeld drängen, sind eine Entführung schon geschehen und das Böse steht vor der eigenen Tür.
Das Cover ist eher unspektakulär gestaltet. Auf dem Titelbild eine verlassene Schaukel vor einem bedrohlich wirkenden Haus. Ein Ball, der nicht bespielt wird.
Es erinnert mich an die Cover mehrerer Filme und Bücher, so ist es definitiv in guter Gesellschaft und vermag die Erwartungen der Genre-Fans sicher zu triggern.
Ich durfte ein Hörexemplar dieser Geschichte hören und besprechen.
Der Sprecher sticht mit seiner "unaufgeregten" Erzählweise durchaus hervor. Er erzählt die Geschichte aus Sicht des Kindes, Und das im Hinterkopf, bin ich dann wirklich begeistert von seiner Interpretation. Sind kleine Kinder doch auch oft vollkommen unaufgeregt, wenn sie ihre Geschichten vortragen. Erwachsene reagieren anders als Kinder und dieses Faktum kommt hier definitiv zum Tragen.
Die Geschichte hat gute Spannungsbögen und vermag meine Konzentration zu halten. Die eingestreuten Spannungsbögen tun ihr Übriges um mich zum weiterhören zu animieren. In diesem Fall muss ich mich geradezu "zwingen" eine Pause einzulegen.
Ich finde den Schreibstil Petra Hammesfahr schon sehr gut, aber im Zusammenspiel mit der Erzählweise Frank Stierens kommt es noch viel mehr zum Tragen.
Fazit:
Ein guter Thriller prima für das Hörbuch interpretiert. Der Sprecher hat die Geschichte wirklich mit Leben füllen können.
Über 11 Stunden spannende Unterhaltung.
Ich vergebe 3,5* Lesesterne oder Zuhörer-Punkte und verbinde diese mit einer klaren Lese - oder Hörempfehlung!
Verlag: steinbach sprechende bücher
ISDN: 978-3987590382
Vielen Dank für das Hörbuch-Exemplar.
Das Igitt - Gefühl
Es ist lange her, dass ich ein Buch dieser Autorin gelesen habe, aber der Schreibstil hat mich sofort wieder gefesselt. Die gesamte Handlung ist sehr realitätsnah erzählt und zeigt die Abgründe hinter den bürgerlichen Fassaden.
Durch die absolut eindringliche Ich-Perspektive der Hauptfigur Konrad Metzner wurde zwar relativ wenig ermittlungstechnische Spannung erzeugt, dafür aber bei mir ein überwältigendes Igitt - Gefühl.
Allerdings im positiven Sinne. Klingt komisch und schließt sich irgendwie aus, aber so habe ich es empfunden. Ich fand die Balance zwischen dem Ekel des Lesers gegenüber dem Hauptprotagonisten und der Realitätsnähe der Geschichte insgesamt sehr gruselig und beeindruckend. Dazu kommt noch ein kleines Kind, das in die Geschichte involviert ist und jedes Mamaherz berührt.
Im Hörbuch bekommt die Geschichte durch den Sprachrhythmus des Sprechers noch eine zusätzliche Gänsehaut. Ich fand das Hörbuch sehr gut, sowohl von der Betonung als auch von der Stimmlage her.
Die Krimihandlung umfasst nur einen relativ kurzen Zeitraum, viel mehr Intensität erlebt man durch die Rückblicke in die gemeinsame Vergangenheit von Konrad und Maren, weshalb das Buch insgesamt eine große Zeitspanne beschreibt. Das Augenmerk liegt vor allem auf den zwischenmenschlichen Beziehungen, und irgendwie sind die Hauptfiguren alle auf die eine oder andere Weise gebrochen. Man kann sich nicht mit ihnen identifizieren, man verabscheut sie sogar, aber genau daraus zieht das Buch, wie ich finde, einen großen Spannungsbogen. Und eben den erwähnten Igitt - Effekt. Für mich ist es der Autorin in diesem Buch gelungen, einen Roman zu schreiben, der mit absolut unsympathischen Protagonisten trotzdem funktioniert und den Leser ratlos, aber doch irgendwie zufrieden zurücklässt.
Fazit: Man muss den ungewöhnlichen Erzählstil der Autorin mögen, aber wenn man sich darauf einlässt, ist es großartig und sehr intensiv.